In den letzten 20 Jahren sind die Bauzinsen kontinuierlich gesunken und liegen mit aktuell 2,37 % (Stand Januar 2016) auf einem historischen Tiefstand. Ein Umstand, der sicherlich dazu beiträgt, dass sich viele sich gerade jetzt den Traum vom eigenen Haus erfüllen wollen. Wie sich die Zinsen in Zukunft entwickeln, lässt sich nur schwer voraussagen. Die aktuelle Niedrigzinssphase wird sich aber laut Einschätzung von Experten nicht dauerhaft halten. Im Gegenteil, es kann also durchaus sein, dass die Zinsen in den kommenden Jahren sogar wieder ansteigen werden. Vor diesem Hintergrund ist die aktuelle Niedrigzinsphase durchaus als optimal für neue Baufinanzierungen zu betrachten. Doch welche Zinsarten fallen bei einer Baufinanzierung an? In diesem Artikel haben wir Ihnen die wichtigsten zusammengestellt.

Die verschiedenen Zinsarten bei einem Baukredit

  • Sollzinsen:Gerade in Niedrigzinsphasen wie es derzeit der Fall ist, besteht der Vorteil bei einem Baukredit darin, dass die Sollzinsen für eine bestimmte Laufzeit festgeschrieben werden. Hier handelt es sich um die sogenannte Sollzinsbindung. Selbst wenn sich die Zinsen am Markt während der Laufzeit nach oben verändern, bleibt der im Baukredit festgelegte günstige Zinssatz bestehen.
  • Effektiver Jahreszins:Dieser Zins beinhaltet alle zusätzlichen Kosten und gibt darüber Auskunft, wie hoch die Gesamtkosten des Darlehens sein werden. Es ist also nicht verwunderlich, dass der Effektive Jahreszins höher ist, als die Sollzinsen.
  • Bereitstellungszinsen:Je nach Bank kann es passieren, dass Ihnen Bereitstellungszinsen für Ihren Baukredit berechnet werden. Diese fallen an, wenn die Bank Ihnen den Kreditbetrag bereits zugewiesen haben, Sie den Betrag aber noch nicht in Anspruch genommen haben. Lesen Sie daher die Vertragsunterlagen genau durch und achten Sie darauf, ob die von Ihnen gewählte Bank Ihnen Bereitstellungszinsen im Falle einer Verzögerung in Rechnung stellen wird.
  • Vorfälligkeitszinsen:Bei sinkenden Zinsen kann es sich lohnen, einen bereits bestehenden Baukredit abzulösen und gegen einen neuen Baukredit auszutauschen. Dadurch können Sie von einem aktuell günstigeren Zinssatz profitieren. Dies muss sich aber nicht unbedingt für Sie lohnen, weil Ihnen Ihre Bank die bei einer vorzeitigen Ablösung entgangenen Zinsen zum einem gewissen Prozentsatz anteilig in Form von Vorfälligkeitszinsen in Rechnung stellt. Prüfen Sie daher im Vorfeld genau, ob es sich für Sie finanziell lohnt, Ihren Baukredit vorzeitig abzulösen. Tipp: Alternativ können Sie sich den günstigeren Zinssatz für Ihre Anschlussfinanzierung in der Zukunft sichern, indem Sie schon jetzt einen nachfolgenden Baukredit bei Ihrer Bank in Auftrag geben. Der in der Anschlussfinanzierung festgelegte Zinssatz wird zwar etwas höher sein, als der aktuell niedrige Zinssatz. Es kann sich aber dennoch lohnen, wenn die Zinsen in Zukunft wieder steigen.

Sprechen Sie mit Ihrem Bankberater und beobachten Sie die Entwicklung am Markt. Wie hier in unserem Artikel aufgezeigt, können Sie bares Geld sparen!